Der Ruppiner See hat eine Länge von ca. 14km und erstreckt sich von Altruppin bis Altfriesack. 800m beträgt seine größte Breite, seine größte Tiefe wird mit 24m angegeben.
Der See wird vom Bahndamm mit Brückendurchfahrten geteilt. Dadurch steht den Seglern von den Seedammbrücken bis zur Schleuse Altfriesack eine Fläche in der Ausdehnung von 11,5km zur Verfügung. Der Damm wurde 1897/98 zum Bau der Eisenbahnlinie Kremmen - Wittstock errichtet. Bis zu diesem Zeitpunkt war für Neuruppin die Fähre nach Wuthenow ein wichtiger Verkehrsträger.
Der Ruppiner See ist ein Teil der sogenannten Ruppiner Wasserstraße, die von Vielitz bei Lindow bis Friedrichsthal bei Oranienburg mit einer Länge von 71,3km angegeben ist. Als Verkehrsweg erlangte die Wasserstraße Ende des 18. Jahrhunderts Bedeutung und wurde entsprechend ausgebaut. Um Torf kostengünstig als Brennstoff aus dem Rhinluch nach Berlin und in Gegenrichtung Baumaterial für den Wiederaufbau Neuruppins nach dem großen Brand vom August 1787 transportieren zu können, wurde der Ruppiner Kanal gebraucht. Er verbindet seit 1788 den Kremmener See mit der oberen Havel bei Oranienburg. Dazu mussten die Schleusen Hohenbruch, Tiergartenschleuse und Friedenthal errichtet werden.
Am Wustrauer Seeufer in der Nähe des Zeltplatzes steht auf einer Anhöhe zur Erinnerung an die Fertigstellung des Kanals ein Obelisk, den damals der Wustrauer Gutsherr von Zieten errichten ließ. Zu gleicher Zeit erfolgte durch den Bau der Schleusen Altruppin und Altfriesack die Schiffbarmachung des Rhins. Die Schleuse Altfriesack, zwischen Ruppiner See und Bützsee, ist ein technisches Denkmal. Es lohnt sich, einmal zuzuschauen, wenn ein Schiff die Schleuse passiert.


Die Schleuse Friedenthal wurde durch den Bau des Oranienburger Kanals 1832 - 1837 von der Ruppiner Wasserstraße abgetrennt und schließlich 1959 außer Betrieb genommen. 1911 und 1927 wurden alle Schleusen rekonstruiert, die Schleuse Altruppin und Altfriesack 1998 und 1999.

Zwischen Bützsee und Kremmener See zweigt als Nebenwasserstraße der alte Rhin ab, der in den Fehrbelliner Kanal mündet und bis Fehrbellin schiffbar ist.

Wassersportler aus dem Ruppiner Revier gelangen auf eigenem Kiel stromabwärts nach dem Passieren der Schleuse Pinnow im Oranienburger Kanal in die Havel-Gewässer, die den Anschluss an die weite Welt bedeuten.

Der Oberlauf der Ruppiner Wasserstraße nördlich von Altruppin ist ein landschaftlich sehr schöner Teil, er umfasst den Molchow-, den Teetzen-, Zermützel- und Tornowsee und über den erst 1900 schiffbar gemachten Rhin erreichbar den Möllen-, Gudelack- und Vielitzsee.

Das Gebiet lädt auch zum Wandern ein, weil es mit seinem Misch- und Kiefernwald, seinen tiefen Schluchten und verschlungenen Pfaden so reizvoll ist, dass es schon seit Generationen als "Ruppiner Schweiz" bezeichnet wird. Ein Tipp: Wandern Sie von der Boltenmühle ( Ein sehr schönes Ausflugsziel) am Tornowsee entlang dem Binenbach zum Kalksee, der nördlichsten Perle der Seenkette. In einer dreiviertel Stunde erreiche Sie Binenwalde. Lassen sie sich dort von einem Eingeweihten die Geschichte von der "Schönen Sabine" erzählen, die dem Binenbach den Namen gab.

Im Norden schließt sich von Rheinsberg ausgehend, eine weitere Seenplatte an. Sie ist aber aus dem Ruppiner Segelrevier nur mit Paddelbooten erreichbar.

Und noch ein Tipp: Verschiedene Orte am Ruppiner See verfügen über altes Bollwerk - aus der Zeit der Binnenschifffahrt stammend- wo reichlich Platz Liegemöglichkeiten vorhanden sind. Selbstverständlich können sie auch an den Stegen des Ruppiner Seglerclubs festmachen. Sie sind herzlich willkommen. Unser Segelrevier lädt ein...